Die Vorratskammer für den Bergbauernhof: Gemüse und Blumen wuchsen im Garten, der sich ganz in der Nähe des Hofes befand. Die Bäuerin pflanzte und säte hier Salat, Rüben, Bohnen, Zwiebeln und Kräuter an. Von den Johannis- und Stachelbeersträuchern erntete man im Herbst die Beeren.

Warum sind viele Bauerngärten in Kreuzform angelegt?
Ursprünglich gehen die Bauerngärten auf alte Klostergärten zurück. Oft unterteilen zwei Wege den Garten in Kreuzform so, dass vier gleichmäßige Beete entstehen. In der Mitte wächst oft ein Buchsbaum oder eine Rose. In klösterlicher Zeit als reiner Nutzgarten angelegt, kamen später auch Zierpflanzen dazu. Zusammen mit den Beerensträuchern bekamen die Zierpflanzen ihren festen Platz entlang des Zauns.

Waren die Bauerngärten mehr Nutzgärten oder Ziergärten?
Das wechselte von Bauernhof zu Bauernhof. Natürlich freuten sich die Bäuerinnen über Blumen für den Schmuck der Stube oder der Kirche an den Festsonntagen und bei den Prozessionen. Aber vor allem ging es darum, Vorräte für den Winter anzulegen. An Zierde dachte man damals einfach nicht.

Und wo waren das Kraut und die Kartoffeln?
Der Kraut- und Kartoffelgarten brauchte viel Platz, er befand sich meistens weiter weg vom Haus. Das Kraut war als Sauerkraut ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant für den langen Winter. Das Weißkraut wurde im Herbst gehobelt und mit Salz in einem Krautfass gestampft. Oft mussten die Kinder barfuß das Kraut festtreten. Auf das fertige Kraut kam ein Holzdeckel mit einem Stein als Gewicht – und der Gärungsprozess konnte beginnen.