Handmelken

Kuhnigunde, erzählst du mir über das Melken?

Gewöhnlich werden die Kühe morgens und abends gemolken. Sie geben nur dann Mich, wenn sie gekalbt haben. In den ersten Lebenstagen enthält die Bies -oder Kolostralmilch viele wichtige Nährstoffe für das Neugeborene. Nach einer Woche wird das Kalb von der Mutter entwöhnt und die Milch an die Molkerei verkauft.

Das Euter ist ein sensibles Körperteil. Ungeschickte oder grobe Berührungen registriert das Tier sofort. Eigensinnige Kühe lassen sich nur von einer bestimmten Person melken, auf eine andere reagieren sie unruhig. Um die Tiere abzulenken, erhalten sie zuvor etwas Futter. Vor dem Melken muss mehrfach über das pralle Euter gestrichen werden. Dieses so genannte Anrüsten regt die Tätigkeit der Milchdrüsen an. Richtiges Melken will gelernt sein.

Im Voralpenland setzte sich das Faustmelken durch, die Allgäuer Melkmethode. Hierbei ahmt die Hand mit mäßigem Druck das Saugen des Kalbes nach. Dabei werden die Zitzen oder Striche mit der ganzen Faust umfasst. Dies schont das empfindliche Euter. Geübtes Personal melkt so acht Kühe in einer Stunde.

Kurz-Clip über das Handmelken; Bildnachweis Archiv Bergbauernmuseum

Kuhnigunde, was ist eigentlich Milch?

Sie ist weiß, man kann leckere Sachen draus machen – Käse, Joghurt oder Schokolade. Aber was ist eigentlich Milch. Das Wichtigste vorneweg: Milch ist’s nur, wenn’s von der Kuh kommt!

Kuhnigunde, darf man Milch Milch nennen?

Rechtlich ist der Begriff Milch definiert: „Die Bezeichnung Milch ist ausschließlich dem durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenen Erzeugnis der normalen Eutersekretion von zur Milcherzeugung gehaltenen Tieren, ohne jeglichen Zusatz oder Entzug, vorbehalten“. In der Europäischen Union darf mit „Milch“ nur Milch von Kühen bezeichnet werden. Meint man Milch von anderen Säugetieren, muss die jeweilige Tierart mit angegeben werden.