
Kuhnigunde, weißt Du, warum und wie die Bergbauern früher ihre Früchte gelagert haben?
Einfach in den Garten gehen und frisches Obt pflücken? Streuobstwiesen haben den Bauern das begehrte Obst beschert. Im Sommer gab es nahe am Bauernhof die begehrten Früchte, die den Bergbauernfamilien nicht nur eine süße Leckerei, sondern auch wichtige Vitamine für den Winter bescherten.

Kuhnigunde, was machen Kaiser Wilhelm und der Schöne von Boskop hier auf der Wiese?
Das sind Namen von alten und robusten Apfelsorten, die auf unserer Streuobstwiese wachsen. Aber auch das Obst von Streuobstwiesen, Äpfel, Birnen, Kirschen oder Zwetschgen wurde im Sommer und Herbst gepflückt und aufgesammelt, als „Tafelobst“ aufbewahrt oder verarbeitet.


Kuhnigunde, warum und wie haben die Bauern die Früchte gelagert?
Die Bergbauern waren früher Selbstversorger, d.h. sie stellten fast alles, was sie zum Leben brauchten, selbst her. Auch für den Winter mussten sie Vorräte anlegen und Lebensmittel haltbar machen. Viele der kleinen Birnen wurden gedörrt und zum Backen von Birnenzelten verwendet. Äpfel wurden für den Winter eingelagert oder in einer Mühle zerkleinert und dann mit der Obstpresse ausgepresst. Der Apfelsaft wurde in Holzfässer abgefüllt und zu Most vergoren. Die Äpfel konnte man auch in dünne Scheiben schneiden und an einer Schnur zum Trocknen aufhängen. Auch zu Marmelade und Kompott verarbeiteten die Bauern das Obst.

Kuhnigunde, kannst Du einfach einen Kern dieses Apfels nehmen und in die Erde pflanzen?
Leider kommst Du auf diese Weise nicht so einfach an Deinen Apfel. Ein Apfelkern hat eine natürliche Keimsperre, die dafür sorgt, dass die Keimlinge zur richtigen Zeit mit dem Treiben beginnen. Du solltest also viel Zeit mitbringen. Der „einfachere“ Weg ist auch gar nicht so unkompliziert: Man nimmt ein Ästchen des Baumes, das sogenannte Edelreis, und „veredelt“ dieses auf einer Unterlage. Diese Unterlage ist später die Wurzel des Baumes, sie beeinflusst seine Wuchsstärke.
