Ein Blick in die Wand. Hier kannst Du die Vertäfelung zur Seite schieben und einen Blick in die Vergangenheit werfen. Was siehst Du? Nicht viel. Eine Wand aus Holz – und ein paar Löcher in der Wand. Bevor der Sattler-Hof in Schöllang abgebaut wurde, hat man ihn genau untersucht und dabei auch diese Stelle hier entdeckt.

Kuhnigunde, warum sind hier Löcher in der Wand?
Den ehemaligen „Rauchhut“ kann man an den Löchern in der Wand erkennen. Hier wurden halbkreisförmig gebogene Zweige befestigt, die man mit Lehm beworfen hat. So entstand ein Kamin. Auch die Rückwand war mit Lehm ausgekleidet.


Kuhnigunde, wie sah die Leuchte aus?
Hier befand sich vermutlich früher eine Kochstelle, eine sogenannte Leuchte. Vor gut 100 Jahren konnte man solche „Leuchten“ noch in vielen Allgäuer Bauernhäusern sehen. Hier wurde an einem offenen Feuer gekocht. Darüber befand sich ein Rauchfang/Kamin, der den Rauch bis in den Sohler im 1. Stock leitete. Von dort zog er durch die Ritzen im Dach ab. Die Dachbalken wurden dadurch ganz schwarz.


Kuhnigunde, was bedeutet Leuchte?
An der Leuchte war meist ein eiserner Haken für einen Kienspan angebracht. Damit wurde die Stube beleuchtet und daher stammt wahrscheinlich auch der Name „Leuchte“.
Später hat man im Hus (in der Flurküche) gekocht und zwar an einem geschlossenen Herd. Der neue Kamin wurde gemauert. Dadurch hatte man keinen Rauch mehr im Haus und die Gefahr eines Brandes wurde verringert.